Explosion in der Milcafea GmbH (31. 08. 2013)
In der Halle 18 auf dem Gelände der Milcafea GmbH ereignete sich eine Explosion. Dabei gerieten Teile der Halle in Brand. Ein Mitarbeiter wird in der Halle vermisst. Angrenzend an die Halle befindet sich ein Lager für Propangasflaschen. In unmittelbarer Nähe steht ein 80.000 m³ Heizöltank.
Durch die Wucht der Explosion stützte ein Vordach ein und begrub zwei Mitarbeiter unter sich.
Ein Mitarbeiter, welcher gerade im Chemielager tätig war, hörte die Explosion. Als er zur Hilfe eilen wollte, stieß er ein Fass mit Kaliumdichromat um und der Stoff verteilte sich am Boden des Chemielagers. Dieser Stoff ist sehr giftig und brandfördernd. (Gefahrnummer 665)
Weitere Mitarbeiter, welche die Explosion mitbekommen hatten gerieten in Panik und suchten im Keller der Produktionshalle Schutz. Dort fiel plötzlich das Licht aus und einige der Mitarbeiter stürzten und zogen sich dabei Verletzungen zu.
In Folge der Explosion kam es im Trafohaus zu einer Störung. Aus diesen Grund fiel im Keller unter der Produktionshalle die Beleuchtung aus. In der Lagerhalle 20 gab es eine Überspannung. Dort brach ein Brand aus. 2 Mitarbeiter werden in der Halle vermutet.
Alle Einsatzkräfte der Stadt Rathenow und der Stadt Premnitz wurden alarmiert.
Als erstes wurde mit der Brandbekämpfung und Personenrettung in der verrauchten Halle 18 begonnen. Der Heizöltank und das Lager der Propangasflaschen mussten gekühlt werden. Die vermisste Person wurde gesucht und die Halle wurde abgelöscht.
Um die verschütteten Personen unter den Vordach zu befreien wurde das THW des Ortsverbandes Rathenow alarmiert. Mit Trennschleifern befreiten sie die Personen.
Zur Absicherung des Chemielagers wurde ein Sperrkreis von 50 m gebildet. Zur Beseitigung des ausgetreten Kaliumdichromat kamen Kameradinnen und Kameraden unter einem Chemikalienschutzanzug zum Einsatz.
Der Keller unter der Produktionshalle wurde von Einsatzkräften mit Beleuchtungsmitteln abgesucht. Alle dort befindlichen Mitarbeiter wurden dem Rettungsdienst übergeben und dort entsprechend ihrer Verletzungen behandelt.
Die Bekämpfung des Brandes in Halle 20 und die Rettung der dort vermuteten Personen stellte sich schwierig dar. Die Halle war komplett mit Rauch gefüllt. Auf Grund der Vielzahl von Schadensereignissen reichte die Anzahl an Atemschutzgeräteträgern zeitweise nicht aus. So konnte zu Beginn nur die Ausbreitung des Brandes und die Bekämpfung von außen erfolgen. Nachdem nach entsprechender Lagerekundung festgestellt wurde, dass die Rettung der Personen im Keller der Produktionshalle ohne Atemschutz erfolgen kann, wurden alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger an der Halle 20 eingesetzt. So konnten auch diese beiden Personen gerettet und das Feuer gelöscht werden.
Dies war eine gemeinsame Großübung der Feuerwehren der Stadt Rathenow und der Stadt Premnitz sowie des THW OV Rathenow im Rahmen der Wochenendausbildung 2013 der Feuerweher Rathenow.
Der Rauch wurde mit einer Nebelmaschine erzeugt.
Mehr über: Kameradschaftsverein der Feuerwehr Rathenow e.V.
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