Dorfkirche Bamme
Lindenstraße
14715 Nennhausen OT Bamme
Schlüssel: Information im Aushang an der Kirche
Das Dorf Bamme wurde 1334 erstmals erwähnt, als der Markgraf es an Thile und Gerke Kotho zu Lehen gab.
Guts- und Patronatsherren des Dorfes waren von 1541 bis 1686 die von Lochow, dann die von Briest. Rochus von Rochow erbte es 1821.
Auch vor der Reformation gab es hier schon ein reges Gemeindeleben, wie dem Visitationsbericht aus dem Jahr 1541 zu entnehmen ist.
Die heutige Kirche wurde 1730 - 35 umgestaltet aus einem Vorgängerbau und erhielt Korbbogenfenster. Der dreiseitige Ostschluss war schon 1708 angefügt worden.
Fünf Jahre später wurde auch der Innenraum im Stil des frühen Barock erneuert.
Der reichverzierte barocke Kanzelaltar, datiert auf 1735, aus Holz mit 6 Säulen und 2 Posaune blasenden Engeln wurde „auf Geheiß des Patrons von Briest“ von Meister Frentschen aus Ketzin und seinen drei Söhnen angefertigt. Das Altarleuchterpaar aus Messing ist auf das Jahr 1679 datiert. Der Altar trägt an der Rückwand die Inschrift von 1735. Die Kanzeldecke trägt das Wappen derer von Briest.
An der Südwand der Kirche hängt das Bild des Gekreuzigten in bemalter Holzschnitzerei. Es wird vermutet, dass es ein Teil des Epithaphs ist, den 1666 der alte Küster Fabian Dielas hat setzen lassen.
1756 erhielt die Kirche eine Turmuhr, diese wird noch heute per Hand aufgezogen.
1887 konnte die Orgel aufgestellt werden, für die die Gemeinde seit 1848 gesammelt hatte.
Sie ist ein Werk von Ferdinand Wäldner aus Halle/Saale. 1917 wurden die Zinn-Prospektpfeifen beschlagnahmt und wurden erst 1938 von dem Potsdamer Orgelbauern Karl Schuke und Hans Joachim Schuke durch solche aus Zink ersetzt.
Der einschiffige Putzbau hat einen verbretterten Turmaufsatz, der das Uhrwerk enthält und etwa 100 Jahre später mit einem spitzen Helm versehen wurde. Die Flachdecke im Innern hat Stuckreliefs, sie zeigen Putten mit Spruchbändern und eine Strahlensonne.
Die 1703 von Christoph von Lochow gestifteten Bronzeglocken wurden 1917 für die Rüstungsproduktion abgenommen.
1929 wurde ein Stahlgussgeläut in c-Moll eingebaut.
Die Inschrift der größeren Glocke lautet:“ DEM FEIND ZU WEHREN WARD ICH ENTSANDT IN BRONZE 1916 UND GOTT ZU EHREN ICH NEU ENTSTAND IN STAHL 1929“. Auf der kleineren steht:“ DEN GEFALLENEN ZUM BLEIBENDEN GEDÄCHTNIS, DEN LEBENDEN ZUR STETEN ERINNERUNG“.
Das älteste Bauwerk in dem kleinen Bauerndorf Bamme ist ausnahmsweise mal nicht die Kirche, sondern die Bockwindmühle auf dem Mühlenberg, die älteste noch erhaltene ihrer Art im Havelland. Sie wurde 1569 von Joachim Gläser erbaut. Bereits 1375 wurde eine auf dem Mühlenberg stehende Mühle erwähnt.