Dorfkirche Kotzen
Dorfstraße 61
14715 Kotzen
Schlüsselinhaber vermerkt im Aushang an der Kirche
Der Ortsname Kotzen ist vermutlich von Pflanzen abgeleitet: Kosmjalki = „Wollgras“ Kosm = „Haar, Haarbüschel“
Die Existenz des Ortes wird bereits 1216 urkundlich im Domarchiv von Brandenburg bezeugt. Das Dorf Kotzen gehörte seit dem 13. Jahrhundert der Familie von Stechow und diese hatte in einem Protokoll von 1541 zufolge auch das Patronat über die Kirche.
1470 gehörte der Ort den Familien von Stechow, von Retzow und von Lochow. Die beiden letzteren Anteile fielen 1691 bzw. 1798 den von Stechows zu. Seit dieser Zeit waren sie Alleinbesitzer des Gutes.
Gegenwärtig hat die Gemeinde Kotzen ca. 390Einwohner.
Die ursprüngliche Kirche, ein mittelalterlicher Feldsteinbau mit querrechteckigem Westturm, ist bis zur Hälfte der Bauhöhe gut erhalten. Im Jahre 1710 erfolgte die Erhöhung der Kirchenwände mit Backsteinen. Gleichzeitig erhielt der Turm ein Quersatteldach und auch der Anbau von Gruft und Patronatsloge an der Südseite der Kirche wurde mit Backsteinen ausgeführt.
Der aus dem Jahre 1712 stammende stattliche hölzerne, barocke Kanzelaltar mit seitlichen Lauben befindet sich vor einer Empore.
Die Kanzel mit den Bildern des Petrus mit dem Schlüssel und der vier Evangelisten Matthäus, Marcus, Lucas und Johannes wurde 1718 vollendet und 1977/78 restauriert.
Die Rokokoorgel wurde 1762 von dem Orgelbauer Schulz aus Ruppin gefertigt. Der Orgelprospekt ist auf 1764 datiert. Orgelbauer Lütkemüller aus Wittstock hat die Orgel Mitte des 19. Jahrhunderts umgebaut und um ein Register erweitert.
1917 mussten die Orgelpfeifen zu Kriegszwecken abgegeben werden. Erst am 31.03.1946 konnte man die Orgel wieder benutzen. 1949 musste sie ausgebessert werden und 1976 erfolgten eine Restaurierung und der Einbau eines Orgelmotors.
Von den drei Glocken wurden zwei kleinere 1557 und 1567 von C. Havelant und die große 1623 von Caspar Bewere aus Sondershausen gegossen.