Dorfkirche Möthlitz
Möthlitzer Hauptstraße
14715 Milower Land OT Möthlitz
Schlüssel bei Fam. Lelke, Tel. 033877 50613
Der Ortsteil Möthlitz liegt etwa 20 km südlich der Kreisstadt Rathenow und war einst ein Pfarrdorf, welches 1303 in einem erzbischöflichen Lehnsbrief erstmalig erwähnt wurde. Darauf weist die für slawische Ansiedlungen typische Endung des Ortsnamens „itz“ hin.
Das Patronat lag seit 1380 bei der Familie von Hünecke.
Im 14. Jahrhundert erscheint es im Lehnsbuch unter dem Namen „Motelicze“. Möthlitz bestand früher aus Gemeinde und Rittergut und gehörte dem Baron von Hünicke.
In der Mitte des Ortes steht die Kirche aus den Jahr 1648, ein Putzbau mit fünfseitiger Apsis und einem westlichen Dachturm.
An der Südseite sind drei gusseiserne Grabplatten erhalten. Sie erinnern an Heinrich Bernhard von Hünecke, Hermann von Hünecke und Louise von Hünecke.
Am Patronatsgestühl verrät eine Inschrift: „Ao. 1669 den 23 Mai hat Herr Mathias von Hünecke Domherr und Senior zu Brandenburg diesen Stuhl der Kirche zur Zierde machen lassen.“ An der Brüstung sind gemalte Wappen des Stifters und seiner 16 Ahnen zu sehen.
Neben dem Patronatsgestühl an der Nordwand ist ein Reliefgrabstein der Ursula von Britzke, der Ehefrau des Hans von Oppen, eingelassen, der die Ganzfigur der Verstorbenen und vier Wappen zeigt. Der Grabstein der Schwiegermutter des Stifters Barbara von Hünecke, geb. von Oppen, der sich an der gegenüberliegenden Nordwand befindet und die Verstorbene darstellt, ist von hoher künstlerischer Qualität.
Die Kirche verfügt über eine sehenswerte Orgel, die 1890 von Ferdinand Wäldner aus Halle/Saale erbaut wurde. Jährlich werden 3-4 Orgelkonzerte angeboten.
Das dreistimmige Bronzegeläut besteht aus drei Glocken. Die erste von ihnen, mit einem Durchmesser von 83cm, trägt die Inschrift: „DIE HVNKEN ZV MOTELITZ (ENGELKOPF) HANS OLMANN HOT MICH IN GOTTES NAMEN GEGOSSEN ANNO1579“. Auf der zweiten, die ein Marienrelief in der Strahlenglorie zeigt, ist zu lesen: „ AD POMPAS AD SACRA PRECES AD FVNERA CIVES VOCE SVA CHISTVS QUOS VOCAT IPSA VOCO ANNO 1616 – ICH BIN IN GOTTES NAMEN DURCHS FEVER GEFLOSSEN – HEINRICH BORSTELMANN MAGDEBVRG HAT MICH GEGOSSEN“. Die kleinste Glocke, mit einem Durchmesser von 47cm, stammt vom selben Gießer, auch auf ihr befindet sich eine Inschrift: “HEINRICH BORSTELMANN MAGDEBVRG ME FECIT 1615“.
Nicht nur die Besichtigung der Kirche machen einen Besuch in dem gepflegten Ort lohnend.