Kirche Nennhausen
Kirchstraße
14715 Nennhausen
Besichtigung und Führung nach Anmeldung im Pfarramt Nennhausen, Tel. 033878 60900
Die erste urkundliche Erwähnung Nennhausens erfolgte am 16. September 1304. Der Bischof von Brandenburg machte gegen die Askanier Rechte auf Nennhausen geltend aber auch derer von Bredow forderten u. a. Nennhausen für sich. Letztendlich wurde dem Bischof von Brandenburg nach lagem Streit per Urkunde der Ort zugesprochen.
Ab 1480 waren die von Lochow im Besitz, bis der Große Kurfürst 1686 Jakob von Briest für seine Verdienste bei der Befreiung von Rathenow von den Schweden zu Lehen gab.
Die Kirche ist in ihrem Ursprung ein spätmittelalterlicher Feldsteinbau, für überkommene Bauteile konnte das Jahr 1475 dendrochronologisch ermittelt werden.
Um 1613 wurden der Ostgiebel erneuert und ein Gruftanbau an der Nordseite hinzugefügt. Über diesem wurde 1890 eine Herrschaftsloge gebaut, die heute als Gemeinderaum genutzt wird.
Nach einem Blitzschlag gab es 1783 umfassende Reparaturen. Größere Fenster wurden eingesetzt und im Innern kamen eine dreiseitige Empore sowie ein neuer Kanzelaltar hinzu. In diesen wurde die Kanzel von 1582 eingefügt. An der Südwand findet sich das künstlerisch wertvolle, figurenreiche Epitaph aus verschiedenfarbigem Marmor und Alabaster für Georg von Lochow und seine Gemahlin Agnes von 1614.
Die kleine Bronzeglocke entstand 1640 unter dem Patronat von Georg Ludwig und Heinrich Christoph von Lochow. Im Jahr 1860 hatte Frau von Rochow diese umgießen lassen. Als Ersatz für die im ersten Weltkrieg eingeschmolzene große Bronzeglocke konnte 1930 eine neue Stahlglocke angeschafft werden.
Die dreiseitige Empore mit Orgel stammt aus dem 18. Jahrhundert und wird durch farbige Tafeln mit Wappen und Lebensdaten der folgenden Patrone geschmückt
1480 – 1677 von Lochow
1677 – 1822 von Briest
1822 – 1854 von Rochow
1854 – 1889 von Jaeckel
1889 – 1911 von Bredow
1911 Graf von Westerholt/Geysenberg
Die Orgel wurde 1849 von Carl Ludwig Gesell geschaffen. 1993 wurde sie von Ulrich Fahlenberg aus Eberswalde generalüberholt.
Ein Kavalierdegen des 31 Jahre hier lebenden romantischen Dichters Fouqué befindet sich an der Nordwand.
Der Kanzelkorb, das älteste Ausstattungsstück, von 1582 stellt die Verbindung zum Vorgängerbau her. Auch der Kelch und Patene kommen aus dieser Zeit und tragen das Wappen von Georg von Lochow und Elisabeth von Stechow.
Die achteckige, zinnerne Taufschale von 1646, das hölzerne Leuchterpaar mit Palmettenschmuck aus dem frühen 19. Jahrhundert und die Kerzenkrone aus Messing aus dem 19. Jahrhundert vervollständigen die Innenausstattung der Kirche.