Ev. Stadtkirche Premnitz
Alte Hauptstraße 23
14727 Premnitz
Schlüssel im Pfarramt Bergstraße 2, 03386 21210170
Erste Siedler waaren bereits vor 3000 Jahren hier ansässig. Slawische Siedlungen im 9. Und 10. Jahrhundert verdankt Premnitz seinen Namen. Mehr als 1000 Jahre blieb es ein Bauern- und Fischerdorf. Von den Anfängen der Industrie gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeugt der „Premnitzer See 2, die ehemalige Tongrube einer Ziegelei.
Die Ersterwähnung des Ortes „Prebenitz“ 1375 geht auf das Landbuch Kaiser KarlIV. zurück.
Die von Treskows waren viele Jahrhunderte hier begütert bis 1754 Moritz Prinz von Anhalt es von Melchior von Treskow erwarb. Seit dem 19. Jahrhundert ist Premnitz selbstständig.
Viele Brände veränderten das Aussehen der heutigen neoromanischen Kirche mit ihrem älteren Turm. Einer der verheerendsten Brände ereignete sich 1751. Dabei vernichteten die Flammen die gesamte Siedlung.
1755/56 errichteten die Bewohner eine neue Kirche. Diese wurde 1856 gänzlich abgebrochen und wieder neu aufgebaut. Bestehen blieb nur der Turm, der in seiner Wetterfahne auf das Jahr 1828 hinweist, in dem sich noch einmal ein Großbrand ereignete. Die aus roten Klinkern gebaute Kirche, wurde im Jahre 1858 mit ihrem heutigen Aussehen von Maurermeister E. Wede und Zimmermeister Grüneberg aus Rathenow fertig gestellt. Sehr unterschiedliche Friese sind an Turm, Schiff und halbrunder Apsis erkennbar. Die mit einer flachen Decke ausgestattete Kirche hat 1977 große bauliche Veränderungen im Inneren durchlebt. Sie bekam eine ganz neue Innenausstattung und es wurde ein Teil der Kirche als Winterkirche abgetrennt.
Der sakrale Charakter der Kirche blieb zwar erhalten, wich aber in der Nutzung teilweise einem Gemeindetreff, mangels ausreichender anderer Gemeinderäume. Vier hohe Kerzenleuchter umgeben den in Erfurt gefertigten Altar. Den Auftrag zur Schaffung des Kreuzes und des Taufständers erhielt ein Handwerksbetrieb aus Pritzerbe. Das aus Seidenmalerei eingerahmte Bild hinter der Kanzel wurde von Kindern aus Premnitz hergestellt.
1864 erbaute Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock eine Orgel, diese wurde 1961 durch eine von Joachim Schuke aus Potsdam ersetzt.
Die bis 1917 im Turm befindliche Glocke wurde von einer Patronatsfrau 1763 gestiftet und musste zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden. Die heutigen drei neuen Stahlglocken wurden in Bochum gegossen und 1923 eingeweiht. Auf ihnen befinden sich neben anderen Inschriften auch die Namen der Glocken: „Liebe", „Glaube" und „Treue". Die Kirche bekam 1993 einen hellgelben freundlichen Innenanstrich.
Neben der Kirche wurde 1992 das Gemeindezentrum „Arche" eröffnet, dass im Laufe der Jahre zu einem offenen Haus für Jung und Alt geworden ist. Dort finden fast alle Gemeindeveranstaltungen statt, u.a. im Winter die Gottesdienste.