Kolonistenkirche Großderschau
Kleinderschauer Straße 1
16845 Großderschau
Schlüssel im Hofladen des Kolonistenhofes erhältlich
Großderschau ist ein verhältnismäßig junges Dorf, es ist 1938 aus 7 Kolonien gebildet worden und hieß damals Friedrichsdorf. 1951 wurde der Ort in Großderschau umbenannt.
Die Kolonien wurden 1749 und 1773-1775 in der Regierungszeit des preußischen Königs Friedrich II. angelegt, nachdem die Dosse begradigt und reguliert war.
1775 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung als „Firedrichsdorff“.
Gleich neben dem Kolonistenhof lädt die im schlichten Stil des Klassizismus gehaltene Kolonisten Kirche zu einem Besuch ein.
Die Kirche wurde 1785 zum Abschluss der Entwässerungsarbeiten auf Befehl Friedrich des II. gebaut. Sie ist die einzige, die der König für die zahlreichen Kolonisten erbauen ließ.
Der schmucklose Innenraum wird bestimmt durch eine gewaltige zweigeschossige Empore, die hufeisenförmig drei Seiten des Kirchenraumes umläuft.
Am Anfang war sie eine Simultankirche für Lutheraner und Reformierte.
Das Gotteshaus befindet sich auf dem Friedhof der Gemeinde. Bemerkenswert ist das die Kirche in Nord-Süd Richtung, statt wie üblich in Ost-West Richtung steht.
In der Wetterfahne des Kirchturmes steht die Jahreszahl 1785 als Baujahr. Im Turm befindet sich eine Glocke die 1861 von Johann Carl Hackenschmidt aus Berlin gegossen. Die Orgel steht an der Südwand auf der unteren Empore, die hier segmentförmig ausgehoben ist und unterbricht die obere Empore. Sie wurde 1859 vom Orgelbaumeister Friedrich Herrmann Lütkemüller aus Wittstock angefertigt und hat 6 Register. Leider ist sie nicht mehr bespielbar.
Die Kirche wird nicht nur für Gottesdienste genutzt. In schöner Regelmäßigkeit finden auch Konzerte, Lesungen und Ausstellungen im Rahmen des Brandenburger „ Dorfkirchsommers“ statt.
Im Turm befindet sich eine 1861 von den Söhnen Johann Carl Hackenschmidts in Berlin gegossene Bronzeglocke.
Der Patronatsraum in der ersten Empore beherbergt eine Dauerausstellung zur Geschichte der Kirche. Es finden sich das alte Uhrwerk, Münzen aus der Turmkugel, die erste Wetterfahne sowie Fotos der Kirche und des Innenraums und die Kopien der Bittschriften an Fridrich den II. und vieles mehr hier wieder.