Stadtkirche Rhinow
Marktplatz 6
14728 Rhinow
Besichtigung nach Vereinbarung möglich. Tel. 033875 30401
Rhinow ist ein Ort der unmittelbar im Rhinluch liegt. Er ging aus einer slawischen Siedlung hervor und wurde 1216 erstmals urkundlich erwähnt.
Der Name leitet sich vom mitteldeutschen „onwe“ – Flußaue – ab. Der Name Rhinow bedeutet daher „Ansiedlung in der Rhinaue“.
Die älteste Kirche der Kirchengemeinde "Rhinower Ländchen" findet der Besucher in der kleinen westhavelländischen Stadt Rhinow.
Die Pfarrkirche steht mitten im Ortskern. Der Kern der Kirche ist ein gotischer Feldsteinbau, im 13. Jahrhundert entstanden. Das Bauwerk erhielt seine heutige Gestalt 1734/35. Der Turm aus Feldsteinen sollte stehen bleiben, aber am 30. Oktober 1735 brach ein Brand aus und dem viel auch der Turm zum Opfer, ebenso die fünf im Turm befindlichen Glocken.
Die Wetterfahne auf dem Kirchturm zeigt die Jahreszahl 1740, das Jahr der Fertigstellung. Ein weiteres Kunstwerk finden Sie im unteren Teil des Turmes: eine geschnitzte Pietà, die aus dem frühen 15. Jh. stammt.
Eine umfassende Kirchenrenovierung erfolgte 1869 unter dem Patron Carl Heinrich Friedrich von der Hagen, dieser stiftete auch den neuen Taufstein, außerdem wurden zwei Kronleuchter angeschafft.
Eine grundlegende Wiederherstellung des Äußeren der Kirche begann 2004 und wurde 2006 mit der Turmsanierung abgeschlossen. 2009 begann die Renovierung im Inneren der Kirche.
Die Kirche besticht durch ihre Schlichtheit, jedoch sind ihre lebensgroßen Figuren Peter und Paul, die den hölzernen Kanzelaltar von 1734 flankieren, und die Wandmalereien beeindruckend. Der Kanzelkorb erhebt sich über einer Mosebüste. Hoch über dem Altar erstrahlt eine goldene Sonne. Sie ist das Symbol für Gott. Die Wandmalereien stammen aus dem 18. Jahrhundert. Sie zeigen u.a. das Familienwappen der Familien von Hagen. Im Westteil verfügt die Kirche über eine Hufeisenempore. Auf der Nordseite ist das Rhinower Stadtwappen von 1580 zu sehen.
Die Orgel, die sich dort befindet, wurde 1848 von Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock eingebaut. 1907 fanden das historische Gehäuse und die die Pfeifen beim Orgelneubau durch Alexander Schuke aus Potsdam wieder Verwendung. 2002 erfolgte die Grundinstandsetzung der Orgel von Ulrich Fahlberg aus Eberswalde.
Im Turm verblieb nach 1942 nur noch die kleine , mit einem Durchmesser von 97cm,von M. und O. Ohlsson aus Lübeck gegossene Bronzeglocke. Sie trägt die Inschrift „GOTT SCHÜTZE DEUTSCHES LAND UND SEGNE JEDEN STAND“. 1962 kamen zwei Hartgussglocken von Schilling & Lattermann aus Apolda hinzu. Sie tragen die Inschriften „DEIN RECI KOMME“; Durchmesser 105cm, und „DEIN WILLE GESCHEHE“, Durchmesser 85cm.