Dorfkirche Semlin
Dorfstraße
14712 Rathenow OT Semlin
Schlüssel bei Fr. Thiedecke, Semlin, Dorfstraße 13, 03385 507974
Semlin wurde 1441 erstmals urkundlich erwähnt. 1441 waren die Semliner Lehnsherren von der Hagen mal wieder hoffnungslos bankrott, und der Kurfürst Friedrich II, genannt Eisenzahn, ließ sich zur Sicherung seiner Ansprüche ein gutes Dutzend Dörfer übertragen, darunter auch Semlin. Für viele der Dörfer ringsum – auch Wassersuppe und Witzke am anderen Seeufer – ist dieser „Schuldenzettel“ die Ersterwähnung.
Die Kirche aus verputztem Ziegelfachwerk wurde 1730-32 gebaut und ist ein eindrucksvoller, rechteckiger Saalbau mit eingezogenem Westturm. Die Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1732 und die Initialen der Patronatsherren „H-O-V-R“, „T-I-V-D-H“ und „W-S-V-D-H“ (von Ribbeck und von der Hagen).
1893 erfolgte eine umfassende Erneuerung unter der Leitung des Rathenower Baurats Rudolf Schuke mit Anbau eines polygonalem 5/8 Altarraumes im Osten und der Veränderung der Fenster, aus demselben Jahr stammen die Kanzel und der Altar.
Die Orgel wurde 1893 von Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock erbaut und besitzt ein neugotisches Gehäuse. 1917 ersetzte der Potsdamer Orgelbauer Alexander Schuke, die im ersten Weltkrieg beschlagnahmten Prospektpfeifen aus Zink. 1998/99 wurde die Kirche renoviert und auch die Orgel Instand gesetzt.
Die mittelalterliche Glocke aus dem 15. Jahrhundert kommt aus Hohenkräning bei Königsberg in der Neumark und hat einen Durchmesser von 91 cm. 1998/99 wurde die Kirche renoviert und die Orgel instandgesetzt.