Dorfkirche Grütz
Dorfplatz 12
14712 Rathenow OT Grütz
offene Kirche
Das kleine Kirchdorf Grütz an der Havel hatte seine erste urkundliche Erwähnung 1381 als „Grocz“. Die Slawen nannten das Stückchen Erde früher liebevoll „Gruda“, was so viel wie „Scholle“ bedeutet. Hieraus wurde der spätere Name abgeleitet.
In den ältesten Lehnbüchern der Magdeburger Erzbischöfe ist der Name „Grosz“ anzutreffen. 1443/44 findet die Gemeinde als „Grutz“ Erwähnung. Die Familie von Treskow war hier lange beheimatet.
Nach vielen Katastrophen vernichtete am 10.08.1802 ein Brand das gesamte Dorf einschließlich Schule und Kirche. Die Grützer bauten eine neue Kirche und das gesamte Dorf bis 1806 wieder auf.
Der einfache hölzerne Kanzelaltar weist zu beiden Seiten Bauernmalerei, die Maler Böhm aus Rathenow schuf, auf. Vier der bleiverglasten Rundbogenfenster zeigen Bildnisse mittelalterlicher Menschen. Es handelt sich um eine der wenigen Kopien der Kirchenfenster der Kathedrale von Montmerency bei Paris.
Die Kirchenglocke von 1815 widmete man König Friedrich III., der beim Wiederaufbau des Haveldorfes half, eine zweite Glocke rettete man bei dem großen Brand und so hängt eine mittelalterliche Bronzeglocke mit im Turm.
In Grütz gibt es einen wunderbar gelegenen Biwakplatz, Bootsanleger, Badestelle und das rekonstruierte Nadelwehr, eines der letzten in Deutschland.