"Bolle-Villa" in Milow
Die Villa wurde als Sommersitz 1882 von Carl Bolle, dem "Milchkönig" von Berlin, erbaut.
Ein Duplikat baute er in Berlin und betrieb die Villa in Milow ab 1891 als Erholungsheim für die Kinder seiner Angestellten, später als Jugend- und Ausbildungsheim.
1945 diente das Gebäude als Lazarett und Waisenhaus.
Seit 1950 ist hier eine Jugendherberge namens - Sie ahnen es schon - "Carl Bolle" beheimatet.
Kontakt:
Jugendherberge Milow "Carl Bolle"
Friedensstraße 21
14715 Milower Land OT Milow
Tel. 03386 280361
Carl Bolle
Carl Bolle (1832-1910) müsste man eigentlich als Musterbeispiel für die soziale Marktwirtschaft bezeichnen.
In Milow an der Havel geboren, hatte er nach einer Maurerlehre und Meisterausbildung zunächst als Bauunternehmer in Berlin großen wirtschaftlichen Erfolg.
Stets offen für neue Geschäftsideen ist Bolle ab 1881 der Erste, der frische Milch in den städtischen Verkauf bringt und sich dabei die neuesten Erkenntnisse über die Milchproduktion und den Milchverkauf zu Eigen macht.
Diesem in Europa zur damaligen Zeit einzigartigen Qualitätsstandard wird die erhebliche Senkung der Kindersterblichkeit in Berlin zugeschrieben.
Sein soziales Engagement war beispielgebend. Er gehörte zu den ersten Befürwortern einer Berufsausbildung für Frauen, führte im Betrieb als Erster planmäßige Müttererholung ein und sorgte u. a. für intensive geistliche und soziale Betreuung seiner Beschäftigten.
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